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Lyrik
mit Henze
Mit Hans Werner Henze
am 21. Januar 2007 in der Philharmonie, rezensiert von M.
Wozniak
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Das erste Stück
des Abends, Tactus für Oktett und Klavier (1996) von
Marc-André Dalbavie variierte in 4 Sätzen teilweise
spürbare Melodien. Manchmal an minimal music gemahnend erschien
die Kompositition überraschend harmonisch. Es folgte das Ständchen
für Ensemble von Bent Sørensen in Uraufführung.
Der anspielungsreiche 1. Satz wurde von Horn und Klarinette dominiert.
Im 2. Satz ergänzten Handreiben und Schritte auf Kies die rhythmische
Struktur, sonst dominierten Streicher. Im langen 3. Satz herrschte
sehr viel Dynamik. Zudem wurde durch Summen das Instrumentalspiel
ergänzt und das Stück von 2006 endete in einem Standbild.
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Jedenfalls mussten
langjährige Konzertbesucher mit dem nachfolgenden Konzert um
22:30 Uhr vorlieb nehmen. Hier begann das Konzert mit der Komposition
Ming Qi (Bright vessel) von Liza Lim, im Jahr 2000 für
Oboe und Schlagzeug komponiert. Weniger als drei Minuten erklangen
sehr schöne Oboenklänge mit unstrukturiertem Schlagzeug.
Die Effekte eines Gongs im Wasserbad ließen das Publikum genauso
wie die auf Slapstick angelegte Performance der Instrumentalistinnen
schmunzeln.
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Das folgende
Stück von Iannis Xenakis war typisch für den Komponisten.
Das heißt nicht, dass Dmaathen von 1976 klang wie alle
Xenakis-Stücke. Vielmehr erzeugte das sehr strukturierte Stück
eine Ahnung von Xenakis Kunst und konnte tatsächlich bewegen.
Damit ist nicht die Performance der Instrumentalisten gemeint, die
sich auch viel bewegt und einige Faxen gemacht haben. Das Stück
ging mehr als 15 Minuten und war in verschiedene Phasen gegliedert.
Die erste Phase bot druckvolle und "gerundete" Töne,
wogegen die zweite Phase eher minimal konzipiert war.
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Es folgte eine
Performance von ca. 30 Minuten. Eine Hallstudie für Klavier
(2003) von Jörg Widmann wurde vorgestellt. Dabei wurde
das Klavier mit den Händen und mit Besteck traktiert. Es begann
zärtlich mit Klopfen nur auf Holz. Es folgten wenige Anschläge
mit den Fingern direkt auf den Saiten und dann wurden auch Tasten
angeschlagen. Danach steigerte sich das Traktieren sehr aggressiv,
wie irre schlug die Instrumentalistin mit Messer und Gabel auf den
Saiten herum. Der Nachhall erinnerte manchmal an Orgelklänge.
Etwas wirkte das Stück wie Spielerei, erntete allerdings sehr
viel Beifall, den Jörg Widmann auch persönlich entgegennahm.
Als Abschluss erklang das Stück Skelett für Schlagzeug
solo, 2004 von Widmann entworfen. Hier sollte eine Performance den
Abbau eines Schlagzeugs nach dem Konzert thematisieren. Das war
sehr schön gemacht, wirkte teilweise aber auch wie Spielerei
und endete ebenfalls in einem aggressiven Finale, bei dem alle Becken
auf die Erde geschmissen wurden. Aber dem Publikum gefiels.
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