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Prägnanz
ist nicht von Pappe
Typische Bedingungen
bei Kammermusik in den Sophiensælen, erlebt von MaWozniak
am 21. Januar 2006
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Zu früher
Stunde präsentiert das Ensemble Avantgarde gemeinsam mit Steffen
Schleiermacher am Samstag, dem 21. Januar 2006, ein Programm mit
kurzen Kammermusikstücken in den Sophiensælen Berlin.
Die Bedingungen des Konzerts resultierten aus der Abendwiederholung
des Tanztheaterstücks Die Schachtel von Franco Evangelisti
und nötigten die Besucher, auf Papphockern der Aufführung
zu folgen. Dies hatte deutlichen Eventcharakter und wurde der Qualität
und dem außergewöhnlichen Programm in keinster Weiser
gerecht. Schleiermacher ironisierte diesen Umstand nebst einiger
anderer Ansagen auch in seiner kurzen Ansprache. Er wies vor allem
darauf hin, dass die insgesamt 65-minütige Vorführung
von 14 Stücken auch insgesamt und im Zusammenhang gehört
werden sollten und nicht voneinander unabhängig.
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Was man dann
zu hören bekam, war ein Programm, welches vor allem auf Ruhe,
Reduziertheit und Prägnanz ausgelegt war. Die teilweise sehr
kurzen Kammermusikstücke für verschiedenste Instrumente
waren gut ausgewählt, es gab etwas für Klavier und Flöte
solo, für Klavier und Flöte, für Klavier und Violine,
für Streichquartett sowie drei Tonbandaufnahmen. Dabei wurde
das Programm erwartungsgemäß kurzfristig geändert.
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Das Konzert
stand im Kontext der italienischen Kompositionen zwischen 1955 und
1969. Wichtigster Repräsentant war natürlich Franco Evangelisti,
der das Thema des Konzerts vorgab. Hier gab es neben Evangelistis
Stücken 4! für Violine und Klavier (1955); Proporzioni
>strutture< für Flöte (1958) und Proiezione
sonore >strutture< (1955-1956) auch eine zweite Version
vom Aleatorio für Streichquartett (1959) zu hören.
Als Bruch in der Klangfarbe, aber nicht in der Konzeption, erklang
ein Tonbandstück Evangelistis, Incontri di fasce sonore
von 1961. Der überaus gelungene Vortrag wurde von den zahlreichen
Zuschauern beklatscht und bewies einmal mehr Schleiermachers Talent.
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