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Die
Flüchtigkeit des Akustischen
Einige Highlights mit
Sängern und Ensemble, herausgestrichen von MaWozniak
am 27. Januar 2006
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Rainer Pöllmann
änderte den Orientierungstitel "Stimmen/Instrumente"
kurzfristig in den programmatischen Titel "Stimmen - Instrumente",
zu verstehen als Entwicklung von den Stimmen hin zu den Instrumenten,
was schon ein Zuviel der Interpretation bedeutet. Der Abend in den
Sophiensælen mit den Neuen Vocalsolisten, der musikFabrik
und dem Ensemble für Neue Musik unter Leitung von Enno Poppe
begann mit einer deutschen Erstaufführung. Drei Liebesgedichte
von Georg Friedrich Haas nach Texten von August Stramm für
sechs Stimmen aus dem Jahre 2005 erklang für mehr als 15 Minuten
und beeindruckte durch die lyrische Ausführung der Komposition,
die hier analog zu den Texten vermitteln wollte. Einige Anklänge
an minimalistische Konzepte waren hörbar, insgesamt konnte
die Komposition aber aus sich heraus überzeugen. Es handelt
sich um die Texte Geperlt??, Du?? und Deine Finger??.
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Neu in Programm
wurde das zweite Stück aufgenommen, nach cis für
2 Stimmen von Christoph Manka. Die Komposition erklang für weniger
als fünf Minuten und variierte einige Basics. Vom folgenden
Stück von Andreas Dohmen, Porträt und Wiederholung
für sechs Stimmen (2005) wurde die Neufassung in deutscher
Erstaufführung präsentiert. Das Stück strich vor
allem die Flüchtigkeit des Akustischen heraus und stellte die
Frage nach dem Klang. Dabei könnte man denken, dass hier über
den Charakter der Interpreten dem Klang nahezukommen sei, wobei
der programmatische Titel das Gegenteil vermuten lässt.
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Nach einer Pause
erklang Fredrik Zellers Jetzt für Sänger und Instrumente
(2005). Der inhaltsreiche Text und die programmatische Auseinandersetzung
mit Zeit war nicht ganz überzeugend, vor allem, weil die Sänger
sehr viele Profangeräusche auszuführen hatten. Trotzdem
ergänzten sich die Sänger und Instrumentalisten hervorragend,
so dass das mehr als 25-minütige Stück teilweise Dialogcharakter
bekam.
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Den Abschluss
und Höhepunkt des Abends bildete Enno Poppes Instrumentalstück
Knabenträume für Ensemble (1995). Die drei Sätze
lassen sich als episch, dramatisch und lyrisch beschreiben. Besonderes
Gewicht lag auf dem Metrum, was selbst bei sehr ruhigen und teilweise
fragmentarischen Teilen, besonders im ersten Teil, trotzdem eine
ungekannte Nachvollziehbarkeit des Stückes garantierte. Viele
Zusatzinstrumente vollführten Töne, die hart an der Schmerzgrenze
waren, aber vor allem das lyrische dritte Stück wollte das
Musikempfinden als sinnlichen Akt verdeutlichen, da starke und kräftige
Frequenzen die Schädel des Publikums zum Schwingen brachten.
Dadurch war nicht nur die klangliche, sondern auch die Beifallsresonanz
des Publikums beträchtlich.
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